Die Black Eyed Children waren mein aller erster Beitrag auf diesem Blog, der zusammen mit drei anderen Beiträgen am 01. April 2019 von mir veröffentlicht wurde. Daher habe ich mich entschieden, diesen Artikel zu überarbeiten.
Inhalt
Die Geschichte:
Es war ein regnerischer Herbstabend – aber keiner von den gemütlichen, an denen man sich wohl und geborgen fühlt. Ganz im Gegenteil: Ich war noch immer angespannt von meinem anstrengenden Tag auf der Arbeit.
Das Einzige, auf das ich mich heute gefreut hatte, war, mich am Abend mit meinem Mann aufs Sofa zu legen und bei einem mittelmäßigen Krimi in seinen Armen einzuschlafen. Als ich ankam, war er jedoch noch nicht da. Dafür müsste er jeden Moment hier sein.
Ich war gerade dabei, mir einen Tee aufzusetzen, als ich plötzlich Schritte vor dem Küchenfenster hörte.
‚Na endlich’, dachte ich. Dann zögerte ich. Es klang nach mehr als einer Person – zwei, vielleicht drei Leute.
Ich starrte aus dem Küchenfenster in Richtung Straße, konnte in der Dunkelheit in unserem Vorgarten jedoch nichts erkennen. Wenn es nicht mein Mann war, wer war es dann? Hoffentlich waren es keine Einbrecher!
So leise ich konnte, schlich ich in den Flur. Ich nahm den Baseballschläger, den mein Mann zur Selbstverteidigung dort hingestellt hatte, und ging weiter zur Tür.
Vorsichtig legte ich meine Hand auf die kalte Türklinke, als es plötzlich klingelte. Das Geräusch war so laut und unerwartet, dass ich meine Hand erschrocken wegzog.
Wer würde bitte um kurz nach elf noch bei uns klingeln? Und das bei dem Regen? War es vielleicht ein Mörder? Ich hatte schon häufiger davon gehört, dass Mörder und Vergewaltiger nachts an Türen klingelten, einen Grund nannten, warum sie ins Haus wollten – etwa weil sie dringend auf die Toilette müssten oder ihr Handy Akku leer sei – und dann zuschlugen, wenn die Tür hinter ihnen geschlossen war …
‚Ach Susy, du bist wieder zu paranoid‘, dachte ich. Aber was, wenn nicht?
Ein erneutes Klingeln ließ zusammenzucken. Sollte ich die Tür öffnen? War es vielleicht etwas Wichtiges?
Ich umschloss den Baseballschläger fester mit meiner Hand und gab mir einen Ruck.
Durch einen schmalen Spalt geöffneter Tür spähte ich nach draußen. „Ja bitte?“
Dann erstarrte ich. Dort standen tatsächlich zwei Personen vor der Haustür. Es waren aber keine Mörder und ganz sicher keine Vergewaltiger. Es waren zwei Kinder. Ein Junge und ein Mädchen, sicherlich nicht älter als zwölf. Das Mädchen weinte. Sie waren völlig durchnässt.
„Können Sie uns bitte hereinlassen? Wir würden gerne kurz telefonieren“, sagte der Jung ruhig.
Ich sah ihn verwundert an. Ein Unwohlsein breitete sich in mir aus. Irgendetwas an den Kindern war seltsam. Trotzdem öffnete ich die Tür ganz und stellte den Baseballschläger beiseite.
„Was ist denn los? Wieso seid ihr nachts bei dem Wetter ganz alleine unterwegs? Wo sind eure Eltern?“, fragte ich.
„Die wollen wir ja anrufen. Ein fremder Mann hat uns verfolgt“, antwortete der Junge. In seiner Stimme lag jedoch keinerlei Panik.
Eigentlich ungewöhnlich für so einen schüchternen Jungen. Er hielt die ganze Zeit den Kopf gesenkt, sprach aber völlig normal. Das Mädchen weinte noch immer.
Ohne weiter darüber nachzudenken, zog ich mein Handy aus der Tasche. „Wie ist denn eure Telefonnummer?“, fragte ich, während ich in die Hocke ging, damit die Kinder sich nicht eingeschüchtert fühlten.
Der Junge senkte seinen Kopf noch weiter, als wolle er meinem Blick ausweichen. Dann schüttelte er den Kopf. „Wir wollen unsere Eltern selbst anrufen!“, sagte er mit entschlossener, fast schon befehlender Stimme.
Etwas irritiert hielt ich dem Jungen mein Handy hin, doch er machte keine Anstalten, es an sich zu nehmen.
„Nein! Das Festnetztelefon!“, sagte das Mädchen plötzlich. Es hatte aufgehört zu weinen, sah aber ebenfalls zu Boden.
„Kennt ihr die Vorwahl nicht? Die kann ich euch sagen, dann müsst ihr nur die Nummer eingeben“, erwiderte ich verwirrt.
„Lassen Sie uns einfach rein!“, sagte der Junge streng.
Das ungute Gefühl in mir wurde stärker.
„Dürfen wir vielleicht kurz die Toilette benutzen?“, fragte der Junge.
„Oder einen Schluck trinken?“, ergänzte das Mädchen.
Wieso wollten die beiden Kinder so unbedingt in mein Haus kommen? Froren sie bloß? Oder war das irgendeine Art Trick?
Verstohlen sag ich die Straße entlang. Dort war nichts Ungewöhnliches zu sehen. Keine einzige Menschenseele, die im Regen stand oder ging. Nicht einmal ein Auto, das ich nicht kannte.
„Wenn ihr kurz wartet, kann ich euch etwas zu Trinken bringen. Aber ich kann euch wirklich nicht ins Haus lassen“, erwiderte ich.
„Jetzt lassen Sie uns rein!“, befahl das Mädchen sehr aufdringlich.
In diesem Moment sahen beide Kinder gleichzeitig auf. Erschrocken taumelte ich zurück.
Dort, wo die Augen der Kinder hätten sein müssen, waren pechschwarze Löcher. Auf einen zweiten Blick bemerkte ich, dass die Löcher in Wirklichkeit die Augenwaren. Ihnen fehlte jeder Glanz, jede Farbe. Keine Reflexion, nicht einmal ein kleines bisschen Weiß war zu sehen!
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, schlug ich die Tür zu. Dann Schoss ich ab und griff nach dem Baseballschläger. Ich setzte mich mit dem Rücken an die Tür, als könne mein Körper die Tür zusätzlich daran hindern, geöffnet zu werden.
Diese Kinder – oder was auch immer sie waren – würde ich niemals in das Haus lassen!
Das Klingeln traf mich wie ein Schlag. Hatte ich den Kindern nicht klar gemacht, dass ich sie nicht hereinlassen würde!? Doch sie beließen es nicht dabei. Nein. Es begann ein regelrechtes Sturmklingeln!
Ich saß wie versteinert da, den Baseballschläger so fest in den Händen, dass meine Knöchel weiß hervortraten. Wieso gingen die Kinder nicht weg?
Als hätten sie meine Gedanken gelesen, hörte das Klingeln plötzlich auf. Verunsichert drehte ich mich zur Tür. Ich lauschte. Von draußen waren keine Schritte zu hören. Standen die Kinder noch dort?
Vorsichtig stand ich auf. Dann blockierte ich die Tür mit dem Fuß, sodass sie sich nur einen Spalt breit öffnen ließ, und spähte nach draußen. Die Kinder waren verschwunden.
Erleichtert atmete ich auf. Jetzt musste nur noch mein Mann nach Hause kommen und ich konnte das alles vergessen.
Noch immer recht aufgewühlt, schlenderte ich zurück in die Küche. Mein Tee war inzwischen nur noch lauwarm. Ich trank ihn trotzdem, während ich versuchte, mich zu beruhigen.
Nervös sah ich zur Uhr. Es war inzwischen halb zwölf. Langsam musste mein Mann doch hier sein!
Ich dachte bereits darüber nach, ins Bett zu gehen, wusste aber genau, dass ich alleine kein Auge zubekommen würde.
Dann hörte ich plötzlich ein Geräusch aus dem Flur. Ich bewegte mich keinen Zentimeter, hielt sogar den Atem an. Wenn das jemand anderes als mein Mann war …
„Schatz, ich bin wieder zu Hause!“, erklang eine vertraute Stimme.
Erleichtert sprang ich auf. Ich war bereits im Flur, als ich in der Bewegung erstarrte. Mein Mann war nicht alleine.
„Die beiden haben auf der Auffahrt rumgelungert. Kannst du dir das vorstellen? Bei dem Regen? Sie wollen jedenfalls kurz unser Telefon benutzen“, sagte er und deutete auf die beiden Kinder.
Bleibt auf dem Neusten Stand und folgt mir auf:
Die Legende:
Die urbane Legende der schwarzäugigen Kinder, auch Black Eyed Children oder Black Eyed Kids genannt, ist vor allem in Amerika weit verbreitet. Dort gibt es immer wieder Leute, die behaupten, die seltsamen Kinder gesehen zu haben.
Aussehen:
Black Eyed Children sehen wie normale sechs bis sechzehnjährige Kinder aus. Die einzigen Unterschiede sind, dass sie komplett schwarze, glanzlose Augen und eine sehr helle Haut haben sollen.
Die Berichte über sie variieren meist zwischen einzelnen Kindern und Zweierpaaren.
Eigenschaften:
Es heißt, dass die Black Eyed Children nachts Leute besuchen. Sie klingeln an Haustüren oder klopfen an Autoscheiben und bitten darum, hereingelassen zu werden. Häufig nennen sie hierbei einen Vorwand: Sie müssten auf Toilette, fragen, on sie kurz telefonieren könnten, würden gerne im Auto mitgenommen werden o.Ä.
Sie sollen jedoch eine so unheimliche Ausstrahlung haben, dass die meisten Leute sie nicht hereinlassen wollen.
Außerdem sollen die Kinder Augenkontakt meiden und mit ihren Forderungen, in das Haus oder Auto gelassen zu werden, immer aufdringlicher werden.
In den meisten Fällen sehen die Black Eyed Children schließlich auf, wodurch man ihre schwarzen Augen sieht. Sie fordern weiterhin, dass man sie hereinlässt.
Wenn dies immer noch nicht geschieht, sollen sie nach einiger Zeit aufgeben und weggehen, woraufhin sie spurlos verschwinden sollen.
Es gibt viele Theorien darüber, wer oder was die Black Eyed Children wirklich sind. Einige Leute behaupten, es seien Geister, andere sagen, es seien Dämonen oder von Dämonen besessene Kinder.
Es gibt sogar Leute, die davon ausgehen, dass es sich bei den schwarzäugigen Kindern um Vampire handelt. Als Anlass dafür werden die bleiche Haut, die fast ausschließlichen Sichtungen bei Nacht, sowie die Aufdringlichkeit der Kinder genannt, in das Haus gelassen zu werden, da Vampire Häuser ohne vorherige Einladung nicht betreten können sollen.
Aber wer oder was die schwarzäugigen Kinder auch sind, es gibt niemanden, der je glaubwürdig davon berichtet hat, was passiert, wenn man die Kinder hereinlässt – es heißt, das liege daran, dass sie es nicht mehr berichtet können.
Lebensraum:
Wo genau die schwarzäugigen Kinder herkommen oder die meiste Zeit über leben, ist nicht bekannt. Man weiß nur, dass sie nachts auftauchen und es die meisten Sichtungen in Amerika gibt.
Ursprung:
Über den Ursprung der urbanen Legende der Black Eyed Children ist nur wenig bekannt.
Es wird vermutet, dass die ersten Sichtungen in den 1980er Jahren in Cannock Chase, England waren.
Es dauerte jedoch bis 1996, dass die Legende an Popularität gewann, als der amerikanische Journalist Brian Bethel von seiner Begegnung mit zwei Black Eyed Children berichtet hat.
Anschließend soll sich die Legende dann im Internet – in Form von angeblichen Zeugenberichten und später Creepypastas – wie ein Lauffeuer verbreitet haben, wodurch die Legende der schwarzäugigen Kinder ihre heutige Beliebtheit erlangte.
Was haltet ihr von den Black Eyed Children? Wie würdet ihr reagieren, wenn die schwarzäugigen Kinder vor eurer Tür stehen oder an euer Autofenster klopfen würde? Seid ihr vielleicht sogar schonmal einem begegnet? Schreibt es in die Kommentare!
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